Steckbrief

Alter: ca. 2012 geboren

Geschlecht: weiblich

Kastriert: ja

Charakter: ängstlich, zurückhaltend, mit Geduld aber auch neugierig

Größe: ca. 40 cm

Im Shelter seit: 2014, wurde aus der öffentlichen Tötung gerettet

Besonderheit: aufgrund Pollys hohen Alters suchen wir dringend ein Zuhause

Hallo ihr Menschen in weiter Ferne!

Nun beginnt die Seniorzeit meines Lebens, und es ist Zeit für eine kleine Standortbestimmung wie ihr Menschen das wohl nennen würdet. Vielleicht fragt ihr euch, wie sich ein Hund fühlt, der seit 2014 in einem Shelter lebt. Lasst mich euch ein wenig über meine Reise erzählen:

Vor all dem war ich in einem öffentlichen Tötungsshelter, einem Ort, an dem die Hoffnung auf ein besseres Leben schier unmöglich schien. Die Zeit dort war von Unsicherheit und Angst geprägt, und als ich schließlich hier im Shelter ankam, war es ein wahres Wunder, dass ich noch am Leben war. Hier scheint es ein wenig sicherer zu sein, zumindest was den Umgang mit mir betrifft. Doch wirklich sicher fühlt es sich nie ganz an schließlich sind wir Hunde immer auf der Hut, wenn es um das Verhalten der Menschen geht.

Zugegebenermaßen habe ich einige angenehme Begegnungen gehabt, denn es gibt hier Menschen, die wirklich versuchen, uns mit Herz und Verstand zu helfen. Trotzdem bleiben die tief verwurzelten Ängste nicht ohne Spuren. Wenn mich meine Angst überkommt, verkrieche ich mich lieber in die hintersten Ecken meines Zwingers oder verstecke mich hinter meinen mutigeren Hundefreunden. Die Vorstellung, dass ich ein Leben in einem echten Zuhause, in einer Familie, führen könnte, erscheint mir noch wie ein ferner Traum.

Ich träume von einem Leben voller Liebe, Sicherheit und echtem Vertrauen. Der Gedanke, dass es irgendwo einen Menschen gibt, der mir dieses Vertrauen schenken könnte, erfüllt mich mit Hoffnung und gleichzeitig mit einer gewissen Nervosität. Vielleicht gibt es da draußen jemanden mit dem Herzen und der Geduld, mir zu zeigen, dass nicht alle Menschen eine Bedrohung darstellen, sondern auch eine Quelle von Wärme und Zuneigung sein können.

Der Weg, den ich gehen muss, ist sicherlich nicht einfach. Es gibt Momente, in denen ich mich frage, ob ich jemals lernen werde, meine Ängste zu überwinden und die Liebe der Menschen anzunehmen. Doch ich glaube fest daran, dass es nie zu spät für Veränderungen ist, auch wenn es manchmal so scheint, als ob die Schatten der Vergangenheit mich festhalten.

Vielleicht gibt es da draußen einen weisen, liebevollen Menschen, der bereit ist, mir mit Geduld und Einfühlungsvermögen zu helfen, den Drachen der Furcht zu besiegen. Der Weg wird sicherlich nicht leicht, aber ich bin bereit, diesen Schritt zu wagen, wenn jemand bereit ist, ihn mit mir zu gehen. Denn so sagt man ja auch: Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Und so blicke ich voller Zuversicht, aber auch mit einem leichten Flattern im Herzen, in die Zukunft. Wer weiß, vielleicht wird mein großer Wunsch doch noch erfüllt, und ich werde endlich die Sicherheit und die Liebe finden, nach der ich mich so sehr sehne.

Seid herzlich gegrüßt von Polly

Auf unserer Homepage (Seelen für Seelchen e.V.) findet Ihr auch einige Videos von dem Angsthasen. Quoka_1723373522